Eine Geldbörse selbst zu nähen ist kein kleines Projekt, aber eines, das sehr viel Spaß macht. Bereits seit einigen Tagen ist meine inzwischen dritte Mynta fertig und eingeräumt.
Ich mag diesen Geldbeutel sehr, denn er hat:
- Sehr viele Kartenfächer,
- ein praktisches Außenfach,
- kann je nach Bedarf mit einem kleinen oder einem großen Münzfach genäht werden
- sowie optional mit einem Fach für Fotos.
Vor dem Nähen sind sehr viele Teile zuzuschneiden. Ich stecke das Schnittmuster immer an den Teilen fest, damit ich während dem Nähen alles wiederfinde. Wichtig ist es zudem, alle Markierungen genau anzuzeichnen und alle Knipse sorgfältig zu setzen.
Ich nähe Taschen und Geldbeute fast immer mit meiner Bernina 1080. Das Füßchen ist kleiner und schmäler, sodass ich gut in die Ecken komme. Zudem ist die Durchstichskraft dieser Maschine toll, selbst durch mehrere Lagen näht sie wie Butter.
Die waagerechten Kartenfächer sind fertig genäht und schon auf das Teil aufgeheftet, das später mit der Außenseite verbunden wird. Wie Ihr auf dem nächsten Foto sehen könnt, verschwinden die versäuberten Kanten geschickt hinter den Flügeln.
Es folgt ein zweites Kartenfach, das nach einem ähnlichen Prinzip genäht wird.
Hier seht Ihr ein Füßchen, das ich sehr mag. Da es durchsichtig ist, könnt Ihr damit ganz exakt nähen. Gerade an Stellen, wo es auf jeden Millimeter ankommt, ist das hilfreich.
Das äußere Kartenfach ist im Werden.
Trotzdem ich nur einen Stoff verwendet habe, habe ich mich bei der Außenseite für die geteilte Variante entschieden. Die Aufteilung gibt der Mynta das gewisse Etwas, auch und gerade bei einheitlichen Stoffen. Verschiedene tolle Kombinationen unterschiedlicher Materialien seht ihr im Lookbook der Herausgeberin dieses Schnittmusters.
Weiter geht es mit dem umlaufenden Reißverschluss, der einen Stopper bekommt und der etwas tricky einzunähen ist. Wenn Ihr der sehr guten Anleitung genau folgt, ist aber auch das kein Problem.
Viele Stoffklammern erleichtern diese Arbeit ;-). In den Ecken verwende ich Stylfix und klebe den Reißverschluss an, so kann nichts verrutschen.
Sind die zwei Kartenfächer und der Reißverschluss eingenäht, wird die Wendeöffnung von Hand verschlossen.
Nun wird das oben zu sehende, große oder kleine Münzfach sowie eine Abtrennung für Geldscheine genäht.
Das Fach für die Geldscheine ist auf diesem Foto bereits eingenäht. Hier ist es wichtig, gerade wenn Ihr keine ganz so durchstichsstarke Nähmaschine habt, die Nahtzugaben wie in der Anleitung beschrieben zurückzuschneiden. Dadurch reduziert sich die Anzahl der Stofflagen, sodass Ihr mit dem Handrad gut über die Stellen kommt.
Das noch geklammerte, zweite Trennfach wird abschließend vernietet. Alternativ könnt Ihr es von Hand einnähen. Nieten sind aber auf jeden Fall stabiler, denn diese Naht ist mir bei der ersten Mynta nach längerer Zeit aufgegangen,
Deshalb verstärke ich auch die hintere Seite des Münzfaches, dort, wo sich der geöffnete Zipper befindet, mit einer Niete.
Fertig 🙂
und mit vielen bunten Plastikkarten befüllt.
Durch die Verstärkungen ist dieser Geldbeutel super stabil. Die Börse sieht größer aus, als sie ist – sie passt wunderbar in meine Handtaschen.
Stoffe und Zubehör:
- Ein Rest Velours-Kunstleder meiner Adventskalendertasche von Farbenmix. Der Futterstoff stammt, bis auf das kleine Stück des genieteten Trennfachs, ebenfalls aus diesem Adventskalender.
- Die Verstärkungen habe ich alle bei Butinette bestellt.
- Von hier stammen auch die Reißverschlüsse.
- Die Nieten gibt es bei Amazon. Trotzdem sie so preiswert sind, hat bei mir bisher alles gut gehalten.
- Für die Löcher kam diese Lochzange zum Einsatz. Gerade am Münzfach, wo doch viele Lagen zusammenkommen, ist eine stabile Zange wichtig.
Schnittmuster:
Die Beschreibung ist wirklich prima und gehst Du Schritt für Schritt nach dieser Anleitung vor, ist die Mynta auch für etwas erfahrene Neulinge gut zu nähen.
Nähmaschine:
Wie oben geschrieben, habe ich die Mynta komplett mit meiner Bernina 1080 genäht. Meine W 6 N5000 kommt mit der Geldbörse, vorausgesetzt Du verwendest kein zu dickes Kunstleder und dünne Baumwolle, aber auch gut zurecht.
(Beitrag enthält Werbung sowie Amazon-Partnerlinks.
Text: Sabine Kerschbaumer)