Genäht: Geldbeutel „Barkasse“

Seit zwei Tagen trage ich diesen neuen Geldbeutel spazieren. Eigentlich nicht schwer zu nähen war es eines dieser Projekte, bei dem man der Erstellerin des Schnittmusters bezüglich der Materialwahl glauben sollte.

Ich hatte mir Wachstuch für das Innenleben eingebildet, da die Seiten bei diesem Geldbeutel nicht durch Kunstleder geschützt sind. Sie dürften also recht schnell verschmutzen. Das ließ sich nicht mehr wenden und wurde, trotzdem ich Teile der Innenverstärkung weggelassen habe, viel zu steif. Auch mein Kunstleder war im ersten Anlauf zu dick, wodurch sich der Rahmen nicht mehr aufschieben ließ. Also alles verworfen und aus anderen Materialien neu zugeschnitten.

Mit den im Schnittmuster angegebenen Stoffen war das Nähen dann aber absolut unkompliziert.

Das Innlenleben der Barkasse

Blick in den Geldbeutel - 1
Da die Barkasse für meine Bedürfnisse zu wenige Kartenfächer bietet, muss ich das für die Scheine gedachte Fach zweckentfremden. Das klappt, aber die Karten sitzen nicht so fest und übersichtlich darin, wie ich es gerne hätte.

Insgesamt gibt es 10 Kartenfächer: Im obigen Bild sind vier zu sehen und hier nochmals sechs:

Blick in den Geldbeutel - 2
Geldscheine muss ich wegen meiner vielen Karten direkt neben dem Münzfach verwahren.

Das Münzfach
Münzen passen genügend hinein, das Reißverschlussfach ist auch gut in den Seiten verankert.

Näht Ihr die Barkasse aus Baumwolle und allenfalls mitteldickem Kunstleder, dürfte jede etwas bessere Nähmaschine mit der Stärke der Materialien zurechtkommen. Der Schnitt ist überall so ausgelegt, dass fast immer seitlich von den Verstärkungen (verwendet werden Vlieseline 250, Decovil light und Decovil I) genäht wird.

Der aufgeschobene Metallrahmen wird mit kleinen Schrauben gesichert. Das geht völlig problemlos und ergibt eine wirklich stabile Verbindung, zumal auch der Rahmen auf der Innenseite mit etwas Textilkleber bestrichen wird.

Mit Nieten verstärkte Ziharmonikafalten.

Ich habe mich dennoch dafür entschieden, die Zieharmonikafalten, die sich seitlich vom Geldscheinfach befinden, zu nieten. Da ich noch keine Nietenpresse besitze, hämmere ich die Metallteile mit dem beigelegten Werkzeug zusammen. Das Loch für die Nieten stanze ich mit einer Lochzange vor. Die Haltbarkeit ist leider nicht ganz so gut wie bei verpressten Nieten, deshalb die „Sicherungsniete der Niete“.

Was mir am Geldbeutel „Barkasse“ nicht so gut gefällt

Das Loch für den Bügelverschluss wird nur ausgeschnitten und mit Textilkleber bestrichen, damit es beim Gebrauch nicht ausfranst. Das sieht bedauerlicherweise nicht ganz so professionell aus, wie ich es gerne habe. Deshalb würde ich diese Partie nächstes Mal vor dem Einschieben in den Metallrahmen mit Zickzackstich versäubern.

Aber Achtung: Das wird sehr dick und die Maschine muss viel Kraft haben. Zudem solltet Ihr eine Nadel Stärke 100 verwenden.

Schnittmuster: Barkasse von Farbenmix

Materialliste:

Kunstleder: Tedox
Baumwollstoff: „Mona“ von butinette, Farbe ocker
Bügelrahmen zum Schrauben: Amazon
Reißverschluss, Nieten

Der Beitrag enthält zu Informationszwecken unbezahlte Werbung, ich habe alle Artikel selbst gekauft.

(Text: Sabine Kerschbaumer)

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